Montag, 25. Juni 2007

Southside 2007: Die Großen überzeugten!

NEUHAUSEN OB ECK. Mit gemischten Gefühlen blickten viele dem diesjährigen Southside Festival entgegen. Die jedoch, die dort waren, haben es nicht bereut ...

Das Southside Festival 2007 begann mit einer Tragödie und endete mit einer Trauerfeier. Am Donnerstagmorgen war ein Sanitäter während eines Unwetters auf dem Festivalgelände tödlich verunglückt, am Sonntagabend zollten seine Kollegen von den Johannitern ihm in nahezu geschlossener Formation Tribut. Das war es, was das Festival in diesem Jahr zutiefst überschattet hatte.
Doch auch davon abgesehen standen die Vorzeichen für ein Wochenende auf dem Neuhausener Hochplateau eher schlecht - zu düster klangen die Wetterprognosen. Wie durch ein Wunder aber blieben weitere Unwetter aus, lediglich am Freitagabend ging nochmals ein kurzer, aber heftiger Regenschauer nieder, der auf Grund der zu ihren Zelten hetzenden Besucher allenfalls Topact Marilyn Manson verwirrt haben dürfte.

Auf Wunsch gab's Eintritt zurück

Natürlich machte sich unter den nahezu 45.000 angereisten Besuchern teilweise auch Enttäuschung breit - darüber, dass die Zeltbühne bei dem tragischen Unwetter irreparabel zerstört worden war und mehr als 20 Bands hatte abgesagt werden müssen. Fair vom Veranstalter: Freitagabend bis 20 Uhr gab's auf Wunsch den kompletten Eintritt zurück. Dass den Leuten die 110 Euro für knapp 40 Bands auch nicht zu viel waren, zeigte sich darin, dass lediglich 150 Besucher von dem Rückgaberecht Gebrauch machten.

Pearl Jam: Freude am Spielen

Und so konnte gecampt, gefeiert - und im Schlamm herumspaziert werden. Musikalisch überraschend in diesem Jahr: die großen Bands, die mit ihrer Freude am Spielen die Motivation der Nachwuchsbands bei Weitem überboten. Die Grunge-Veteranen von Pearl Jam etwa, die trotz grauer Schläfen einen rocken konnten, als wäre es Anfang der 90er!
Oder auch Placebo, die, sonst äußerst elektronisch angehaucht, sich als großartige Live-Band erwiesen. Enttäuschend wiederum waren die Auftritte von Jet, Kings of Leon oder Bloc Party, denen der Widerwille fast ins Gesicht geschrieben stand.

Abschied mit den Beastie Boys

Den Sonntagabend schließlich bestritten - bei deutlich verminderter Besucherzahl - Die Fantastischen Vier, Snow Patrol und die Beastie Boys. Erstere und Letztere übrigens auch ein Beispiel dafür, wie Live-Musik klingen muss: hart - und mitreißend!

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